Herzfrequenz im Schlaf

Je nach Aktivität und Gefühlslage schwankt unsere Herzfrequenz. Stress und Bewegung lassen sie in der Regel ansteigen, während sie im Schlaf sinken kann - und das im Sinne unserer Gesundheit auch tun sollte. Welche Herzfrequenz gilt im Schlafzustand als normal? Wann kommt es zu Herzrasen oder zum Gegenteil, zu einer besonders niedrigen Frequenz, und wann besteht Grund zur Sorge?

Was ist eine gute Herzfrequenz im Schlaf?

Wenn wir schlafen, bewegt sich die Herzfrequenz meist noch unterhalb des Bereichs der entspannten Ruhe-Herzfrequenz. Letztere beträgt 60 Schläge pro Minute (bpm, von "beats per minute") beim Erwachsenen. Während unter 50 bpm (bis minimal 45 bpm) noch als durchschnittliche Schlaf-Herzfrequenz bei Männern gelten, kann der Wert bei Sportlern sogar noch unter 40 liegen.

Frauen haben in der Regel eine etwas höhere Herzschlagrate. Die Werte von Kindern sind ebenfalls von Natur aus höher und im Zuge des Erwachsenwerdens. So liegt die normale Herzfrequenz eines schlafenden Babys beispielsweise je nach Alter zwischen 65 und 100 Schlägen pro Minute.

  • 45 bis 60 bpm: Durchschnittliche Herzfrequenz im Schlaf (Erwachsener)
  • 65 bis 100 bpm: Durchschnittliche Herzfrequenz im Schlaf (Babys)

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Ab wann ist eine Herzfrequenz gleich Herzrasen?

"Mein Herz klopft bis zum Hals" - so lautet die klassische Schilderung des Empfinden, wenn der normale Herzschlag von leichter Beschleunigung auf Herzrasen umgeschaltet hat. Das Herz eines gesunden Erwachsenen schlägt in der Regel 60- bis 80-mal pro Minute. Übersteigt die Herzfrequenz den Wert von 100 Schlägen, spricht man von Herzrasen, Herzjagen oder Tachykardie.

Hinter einer Tachykardie muss nicht zwangsläufig ein Problem stecken. Beispielsweise steigt die Herzfrequenz typischerweise während des Trainings oder als Reaktion auf Stress. Ungefährliches Herzjagen, von dem sich das Herz schnell wieder erholt, kann auch "wie aus heiterem Himmel auftreten. Bei einer gutartigen Herzrhythmusstörung etwa kann sich der Herzschlag schlagartig stark beschleunigen und ebenso schnell wieder verlangsamen.

Problematisch wird es, wenn Schwindel, Druckgefühl auf Brust oder Übelkeit das Herzrasen begleiten. Schlägt das Herz zu schnell, pumpt es möglicherweise nicht genug Blut in den Rest des Körpers. Infolgedessen erhalten die Organe und Gewebe möglicherweise nicht genügend Sauerstoff. Selbst, wenn die Ursache harmlos ist, können Reaktionsfähigkeit - zum Beispiel beim Bedienen von Maschinen - und Fahrtüchtigkeit erheblich darunter leiden.

Anzeichen für eine organisch bedingte, behandlungsbedürftige Tachykardie sind unter anderem:

  • Gefühl eines rasenden, pochenden Herzschlags
  • "Flattern" in der Brust (Palpitationen)
  • Brustschmerzen
  • Ohnmacht (Synkope)
  • Benommenheit
  • Schnelle Pulsfrequenz
  • Kurzatmigkeit

Wenn das Herzrasen häufiger auftritt, länger anhält und/oder mit einem oder mehreren dieser Symptome einhergeht, sollten Sie dies medizinisch überprüfen lassen.

Ist Herzrasen im Schlaf gefährlich?

Außer in den sogenannten REM-Phasen sollte die Herzfrequenz im Schlaf normalerweise niedriger sein als im Wachzustand. Hohe Herzfrequenzen gehen oft mit schlechterer Schlafqualität sowie einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher.

Herzfrequenz und Schlafphase

Während wir die verschiedenen Schlafphasen durchlaufen, verlangsamt oder beschleunigt sich unser Herzschlag. In den ersten Phasen des leichten Schlafs nimmt die Herzfrequenz allmählich ab; den niedrigsten Wert erreicht sie während des Tiefschlafs. Im REM-Schlaf kann die Herzfrequenz auf einen ähnlichen Wert wie im Wachzustand ansteigen.

Die Deutsche Gesellschaft für Schlafmedizin (DGSM) definiert vier Schlafphasen vor dem REM- oder Traumschlaf. Die entspanntere Herzfrequenz während des NREM-Schlafs schützt und stabilisiert das Herz-Kreislauf-Geschehen. Dagegen ist der REM-Schlaf oft durch Phasen höherer Aktivität gekennzeichnet. Das entspricht einem normalen und gesunden Schlafrhythmus. Herzrasen während des Schlafs - zum Beispiel während eines besonders intensiven Traums - ist kein Grund zur Sorge, solange keine Grunderkrankung vorliegt.

Wie niedrig darf die Herzfrequenz im Schlaf sein?

Als Faustregel gilt: Zehn Schläge pro Minute weniger als beim Ruhepuls sind im Schlafzustand normal. Andererseits stehen niedrigere Herzfrequenzen nicht immer für ein gesünderes Herz. Ältere Menschen beispielsweise entwickeln nicht selten eine Bradykardie. Dieser Begriff beschreibt eine Herzfrequenz, die im Ruhezustand unter 60 Schlägen pro Minute liegt und sich im Schlaf noch weiter verlangsamt.

Neben einem chronisch verlangsamten Herzschlag kann eine Reihe von Krankheiten zu niedrigeren Herzfrequenzen beitragen, darunter Herzerkrankungen und rheumatisches Fieber sowie Anorexie, Hypothyreose und Schlafapnoe. Bestimmte Substanzen und Medikamente können ähnliche Auswirkungen haben.

Warum ist die Herzfrequenz nach dem Aufstehen so hoch?

Mit rasendem Herzen aufzuwachen, kann verwirrend und beängstigend sein, ist aber selten ein Grund zur Sorge. Viele Faktoren führen potenziell dazu, dass jemand mit rasendem Herzen aufwacht, einschließlich Ernährung, Stress, Schlafentzug oder einer harmlosen, vorübergehenden Form von Herzrhythmusstörungen. Allerdings kommt es auch bei Erkrankungen wie Diabetes, chronischen Schlafstörungen oder einer Anämie oft zu Herzjagen beim Aufwachen. Werfen wir einen Blick auf einige der häufigsten Faktoren, die den Herzschlag nach dem Aufwachen beschleunigen können und einer Linderung durch mehr Achtsamkeit und bewusste Verhaltensänderungen zugänglich sind.

Hoher Stress oder Angst, Albträume
Erhöhte Angst- und Stresspegel können die Freisetzung von Hormonen im Blut auslösen, die die Herzfrequenz erhöhen. In Zeiten hohen Stresses oder nach einem heftigen Albtraum ist Herzrasen nach dem Aufwachen oft deutlich spürbar.

Ungünstige Ess- und Trinkgewohnheiten
Die Ernährung kann einen erheblichen Einfluss auf die Schlafqualität haben. Bestimmte Arten von Lebensmitteln können das Risiko erhöhen, mit Herzklopfen aufzuwachen - ganz besonders, wenn sie kurz vorm Schlafengehen genossen werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Zucker: Unser Organismus nimmt Zucker leicht auf, und der Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln kann zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führen. Der bringt den Körper dazu, Stresshormone freizusetzen, die ähnliche Symptome wie seelischer Stress verursachen können.
  • Koffein: Dass Kaffee ruhigen nicht unbedingt fördert, ist bekannt. Koffeinkonsum kann bei manchen Menschen auch Herzklopfen verursachen. Koffein, ein Stimulans, das in Kaffee, Tee und manchen Limonaden enthalten ist, kann Herzjagen verursachen.
  • Alkohol: Zu den klassischen Symptomen eines Katers - extremer Durst, Brechreiz, Muskelkater, Kopfschmerzen und Erschöpfung - gesellt sich oft auch eine erhöhte Herzfrequenz.
  • Dehydration: Während eine leichte Dehydrierung sich durch Durst und Mundtrockenheit bemerkbar macht, kann sie in schlimmerer Form auch eine Herzfrequenz und Atmung beschleunigen und den Blutdruck absacken lassen.

Mit rasendem Herzen aufzuwachen, ist an sich kein Grund zur Sorge. Episoden, die einen oder zwei Augenblicke andauern, bevor sie abklingen, erfordern in der Regel keine Behandlung. Regelmäßiger Herzrasen nach dem Aufwachen ist jedoch ein deutliches Anzeichen dafür, einen Arzt aufzusuchen. So lassen sich Ursachen wie Anämie, organisch bedingte Schlafstörungen, Schlafapnoe, Diabetes, schlecht vertragende Medikamente, hormonelle Störungen oder akute, fiebrige Entzündungen ausschließen beziehungsweise feststellen und behandeln.

Machen Sie gesunden Schlaf zur Priorität

Schlafprobleme können sich negativ auf das Herz auswirken, die Herzfrequenz erhöhen und zu einem höheren Blutdruck beitragen. Neben organischen oder seelischen Faktoren spielen auch äußere Faktoren eine große Rolle - von fehlender Ruhe, ungenügender Dunkelheit und schlechter Luft bis hin zur unbequemen, nicht rückengerechten Matratze. Mit der Schlafqualität verbessert sich automatisch auch die Gesundheit.